Neueinstieg gut planen

Neueinstieg Buschenschank

Niederösterreich hat eine Institution um die uns viele andere Länder beneiden - den Heurigen oder Buschenschank. Für viele landwirtschaftliche Betriebe in Niederösterreich stellt der Buschenschank eine interessante Möglichkeit dar, die eigenen Produkte gewinnbringender zu vermarkten und den Ab-Hof-Verkauf anzukurbeln. Bevor der Schritt hin zum eigenen Buschenschank gemacht wird, sollte man genau überlegen, ob die wesentlichen Voraussetzungen im persönlichen, betrieblichen und regionalen Bereich gegeben sind. Auch wenn man von vornherein nicht sämtliche Anforderungen erfüllt, kann man Vieles auch erlernen und erfahren. Dennoch sollte ehrlich hinterfragt werden, ob die Bereitschaft besteht, die doch erheblichen Belastungen und hohen Anforderungen auf sich zu nehmen.

Voraussetzungen
Jeder Gastgeber muss ein Mindestmaß an Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfreudigkeit mitbringen, d.h. gerne mit Menschen zusammen sein und gerne Gespräche führen. Wer sich lieber zurückzieht, ist für dieses Tätigkeitsfeld wenig geeignet. Ganz wichtig ist auch die Frage: Stehen für diesen Arbeitsbereich genügend freie Zeitreserven und Arbeitskräfte zur Verfügung? Ein Buschenschank kann keinesfalls nebenbei oder wenn die Arbeitsbelastung ohnehin schon hoch ist noch zusätzlich betrieben werden. Außerdem sollen alle Familienmitglieder hinter diesem Betriebszweig stehen.

Sehr oft wird mit hohem finanziellen und arbeitswirtschaftlichen Aufwand ein Buschenschank betrieben und am Ende eines Jahres oder oft erst nach einigen Jahren muss festgestellt werden, dass kein Gewinn, oder nicht der dem Arbeitseinsatz angemessene Gewinn, erwirtschaftet werden konnte. Kaufmännische Fähigkeiten mitzubringen oder die Bereitschaft sich diese anzueignen, sind daher ebenso wichtig.
Dazu gehören z.B. Aufzeichnungen über die anfallenden Kosten zu führen oder Preise zu kalkulieren. Gerade im gastronomischen Bereich gibt es immer wieder neue Entwicklungen und die Konkurrenz ist groß. Regelmäßige Aus- und Weiterbildung ist daher unerlässlich. Auch reichen gutes Essen und Trinken allein oft nicht mehr aus, um langfristig erfolgreich zu sein. Immer mehr sind die Bereitschaft zu kreativen Problemlösungen, Spezialisierungen, und Kooperationen gefordert. Neue Ideen und innovative Angebote müssen entwickeln werden, um sich damit von den Mitbewerbern abzuheben. Grundsätzlich gilt: Je schlechter der Standort, je abgelegener der Betrieb, desto besser muss das eigene Angebot sein! Ist die Region sehr bekannt oder gibt es eine starke touristische Ausrichtung, d.h. viele Freizeitangebote, Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, so ist die Ausgangsposition für den einzelnen Anbieter günstiger.

Checkliste für den guten Start als Buschenschank

Die Menschen sehnen sich immer mehr nach dem Ursprünglichen und Echten, nach kleinen und überschaubaren Strukturen. Das heißt: nicht wie ein „Gasthaus“ erscheinen, sondern bewusst auf die „Bäuerlichkeit“ und auf die kleinen Strukturen setzen zum Beispiel durch die bäuerliche Einrichtung des Buschenschanklokales, das persönliche Gespräch mit dem Gast oder Speisen nach typisch bäuerlichen Rezepten. Immer mehr Menschen möchten auch wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, beim Lebensmitteleinkauf genauso wie beim Außerhausverzehr. Hofeigene Produkte oder Produkte von anderen Bauern und Betrieben aus der Region sowie saisonale Angebote sind immer gefragter und dürfen in keiner Speisekarte fehlen.

Schauen Sie sich erfolgreiche Buschenschankbetriebe an – blicken Sie hinter die Kulissen
Auf der Website top-heuriger.at sind Beispiele erfolgreicher Buschenschanken und Heurigen zu finden Ein Besuch beim Top Heurigen kann zu Beginn helfen sich für das eigene Betiebskonzept inspirieren zu lassen.  Tauschen Sie sich mit ihren Berufskollegen aus und lernen Sie voneinander.

Lesen Sie sich ein
Die beiden Broschüren "Rechtliches zum Bäuerlichen Buschenschank" und  "Betriebswirtschaft und Marketing beim bäuerlichen Buschenschank"​​​​​​​​​​​​​​ geben einen guten fachlichen Überblick. Sie stehen für Sie im Bereich Downloads als Blätterkataloge zum Durchschmöckern bereit. 

Nehmen Sie Beratung in Anspruch​​​​​​​
​​​​​​​Die Bildungs- und Beratungsangebote der Landwirtschaftskammer unterstützen Betriebe beim Einstieg in den Buschenschank und helfen diesen zu professionalisieren. Eine gezielte Aus- und Weiterbildung sowie begleitende Beratung steigern die Erfolgschancen.

Neueinstieg Direktvermarktung

Direktvermarktung bringt Wertschöpfung und Wertschätzung für bäuerliche Betriebe. Warum Direktvermarktung für Bauern und Konsumenten gleichermaßen interessant ist und wie sich der Einstieg möglichst einfach gestalten lässt, erfahren Sie hier.

Stabiles Einkommen und trendiges Erfolgsmodell
​​​​​​​Direktvermarktung schafft neue Arbeitsplätze, sorgt für betriebliche Weiterentwicklung und trägt zu einem stabilen Einkommen aus der Landwirtschaft bei. Direktvermarktung entspricht dem Zeitgeist der Regionalität und Saisonalität und ist ein Erfolgsmodell für schätzungsweise 10.000 bäuerliche Betriebe in Niederösterreich geworden, die Direktvermarktung mit verschiedenen Verkaufswegen und mit unterschiedlichem Umfang betreiben.

Was macht Direktvermarktung aus?

  • Direktvermarktung ist vielfältig. Jedes selbsterzeugte Produkt darf im Rahmen der Gesetze verkauft werden. Direktvermarktung ist aber auch zeitintensiv. Nur durch gute Zusammenarbeit innerhalb der Familie und mit Partnern im bäuerlichen und eventuell gewerblichen Bereich ist der Betriebszweig lukrativ zu schaffen. Oft sind es Nischenprodukte gewesen, die Direktvermarktern zum Erfolg verholfen haben.
  • Direktvermarktung ist flexibel. Änderungen des Angebotes und die Intensität der Verarbeitung sowie das Reagieren auf Kundenwünsche sind in der Direktvermarktung rasch und unkompliziert möglich. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Kontaktfreudigkeit sind zentrale Eigenschaften, um Freude und Erfolg zu haben.
  • Direktvermarktung ist gefragt. Konsumenten hinterfragen die Herkunft der Lebensmittel und ihnen ist der Bezug zum Produzenten und zur Landwirtschaft so wichtig wie noch nie zuvor. Regionalität ist ein Trend, der seit Mitte der 2000er Jahre an Wichtigkeit gewonnen hat.
  • Das A und O der Direktvermarktung ist: Höchste Qualität der Produkte – das wollen Konsumenten und Direktvermarkter gleichermaßen. Direktvermarktung ist professioneller geworden.

Checkliste für den guten Start in die Direktvermarktung

Wenn Sie die Gunst der Stunde nutzen wollen und sich für die Direktvermarktung interessieren, haben wir hier eine kurze Checkliste für Ihren erfolgreichen Start in diesen lukrativen Betriebszweig zusammengestellt. Die Reihenfolge ist nicht zwingend einzuhalten.

Schauen Sie sich erfolgreiche Direktvermarktungsbetriebe an – blicken Sie hinter die Kulissen
Auf der Website chance-direktvermarktung.at sind Beispiele erfolgreicher Direktvermarkter zu finden. Aber auch ein Besuch beim „Gutes vom Bauernhof“-Direktvermarktungsbetrieb, zu finden unter gutesvombauernhof.at, kann zu Beginn helfen. Tauschen Sie sich mit ihren Berufskollegen aus und lernen Sie voneinander.

Lesen Sie sich ein
Die beiden Broschüren „Rechtliches zur Direktvermarktung“ und „Bäuerliche Direktvermarktung von A bis Z“​​​​​​​ geben einen guten fachlichen Überblick. Sie stehen für Sie im Bereich Downloads als Blätterkataloge zum Durchschmöckern bereit. 

Nehmen Sie Beratung in Anspruch​​​​​​​
​​​​​​​Die Bildungs- und Beratungsangebote der Landwirtschaftskammer unterstützen Betriebe beim Einstieg in die Direktvermarktung und helfen diesen zu professionalisieren. Eine gezielte Aus- und Weiterbildung sowie begleitende Beratung steigern die Erfolgschancen.