Veredlung bäuerlicher Spezialitäten
© LVDV NÖ Die Edelbrände in der Fachschule Pyhra werden aus hochwertigen Rohstoffen erzeugt. Für den natürlichen, harmonischen Geschmack und die Qualität ist ein vollreifes Obst und eine moderne Destillationsanlage erforderlich. Die LFS Pyhra, vertreten durch Johann Schiefer, konnte bereits einige Auszeichnungen ergattern. Dieses Jahr erhielten sie bei der Ab-Hof-Messe das „Goldene Stamperl“ für den Tresterbrand und den Himbeerlikör. Insgesamt werden 12 verschiedene Fruchtarten zu Edelbränden und 5 weitere zu Likören verarbeitet, die je nach Saison variieren können. Hauptsächlich werden die Obstsorten Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Dirndl, Kirsche, Mispeln und Himbeeren an der Schule selbst angebaut und verarbeitet, teilweise wird für die Produktion auch aus der Region zugekauft.
Mit der Direktvermarktung wurde bereits vor Jahrzehnten begonnen, anfangs sehr klein und stetig wachsend. Erst seit zirka 30 Jahren wird die Direktvermarktung intensiv verfolgt. Es gibt einen Ab Hof Verkauf direkt an der Schule, indem die hauseigenen Produkte angeboten werden und die dafür nötigen Verarbeitungsräume wurden in den Jahren an die gegebenen Anforderungen angepasst. Derzeit umfasst das selbst hergestellte und verarbeitete Sortiment Fleisch, Milch und Käse sowie Brot und Gebäck aber auch verschiedenste Säfte, Most, Liköre und Edelbrände. Einmal im Jahr wird ein Schulheuriger veranstaltet, der von den Schülerinnen und Schülern selbst organisiert und durchgeführt wird und ihnen den Ablauf in Küche und Service näherbringt.
An der LFS Pyhra werden den Schülerinnen und Schülern drei Vertiefungen – Land- und Forstwirtschaft, Betriebs- und Haushaltsmanagement und Lebensmitteltechnik – angeboten. Sie erlernen von Grund auf landwirtschaftliche Abläufe, führen sie praktisch aus und begleiten den Prozess bis hin zum fertigen Produkt. Somit erlangen sie wertvolles Wissen für ihre zukünftigen Pläne und Herausforderungen. Direktvermarktung wird hier hoch geschrieben.
„Alles was ein zukünftiger Direktvermarkter wissen muss, wird bei uns an der Schule abgedeckt“, betont Direktor Dipl.-Päd. Dipl.-Ing. Josef Sieder. „Die Wertschöpfung liegt auch in Zukunft bei den Direktvermarktern“, ist er überzeugt. Die letzten Jahre haben eine gestiegene Nachfrage nach derartigen Produkten gezeigt.
„Erfolgreiche Betriebe haben durch die erhöhte Nachfrage neue Herausforderungen zu bewältigen und existenzielle Entscheidungen zu treffen. Dabei sind Investitionen in den Betrieb und die Erweiterung essenzielle Themen. Jeder Betrieb wächst, zwar nicht immer unter den perfekten Bedingungen, jedoch ist es wichtig sich auf eine Strategie zu fokussieren und diese zu verfolgen“, führt er weiter aus.
Die LFS Pyhra feiert im kommenden Jahr ihr 110-jähriges Bestehen und strebt danach, ihre Schülerinnen und Schüler bestmöglich für die Zukunft als Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter auszubilden. Somit sind Innovationen, Erweiterungen und moderne Technologien für die allumfassende Ausbildung wichtig. Zudem müssen auch wertvolle Kulturgüter erhalten bleiben, wodurch in Zukunft der Fokus verstärkt auf den Anbau und Erhalt verschiedener Kulturen im Obstbau gelegt wird.
„Es war ein beeindruckender Besuch bei einem engagierten Lehrer- sowie Mitarbeiterteam und motivierten Schülern“, so Obmann Johann Höfinger, und weiter: „Die Erfolge, die an dieser Schule erzielt wurden, sind nicht nur Ansporn für die Schülerinnen und Schüler sondern auch Maßstab für uns praktizierenden Direktvermarkter“.